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Janainas e.V. wirkt an Gesprächsrunde über häusliche Gewalt in der Brasilianischen Botschaft in Berlin mit

Am 16. September nahm Janainas e.V. an der Veranstaltung Mulheres em Ação in der Brasilianischen Botschaft in Berlin teil. Die Gesprächsrunde brachte Community-Leiterinnen, Vertreterinnen von Sozialorganisationen und brasilianische Diplomat:innen zusammen, um dringende Themen im Zusammenhang mit den Rechten von Migrantinnen zu diskutieren – mit besonderem Fokus auf häusliche Gewalt.


Ehrengast war die Aktivistin Luiza Brunet, die ihre Erfahrungen und ihren Einsatz für die Rechte von Frauen teilte. Janainas e.V. wurde vertreten durch Talita Lincoln (Vorstandsvorsitzende), Teresa Bueno und Ana Pires (Koordinatorinnen des Projekts Apoio Social).



Laut Talita war das Treffen „ein sehr bereichernder, verletzlicher Austausch, voller Motivation, mehr zu tun, um diese Realität zu verändern. Insgesamt habe ich eine große Bereitschaft gespürt, die Situationen zu verstehen, mit denen brasilianische Frauen außerhalb Brasiliens konfrontiert sind – und ein starkes Bemühen, die Institutionen, die der brasilianischen Gemeinschaft dienen, stärker miteinander zu vernetzen.“


Ana Pires hob die Bedeutung der Veranstaltung insbesondere für das Projekt Apoio Social hervor: „Das Event war sehr wertvoll, vor allem durch den Austausch mit anderen Organisationen. In der aktuellen Phase des Projekts ist es wichtig zu wissen, dass wir auf diese Institutionen für mögliche Lern- und Erfahrungsaustausche zählen können.“

Zu den wichtigsten Diskussionspunkten gehörten:


  • Die Notwendigkeit von Bildungsmaßnahmen im Alltag;

  • Die Bedeutung der Vernetzung zwischen Organisationen, Zivilgesellschaft und Konsulaten;

  • Die Entwicklung von Sensibilisierungsmaßnahmen, die kulturelle und rechtliche Unterschiede zwischen Brasilien und Deutschland berücksichtigen.


Häusliche Gewalt umfasst jede Form körperlicher, sexueller, psychischer und finanzieller Gewalt zwischen Familienmitgliedern sowie zwischen Partnern und Ex-Partnern.


Deutschland (2024)

  • Anzahl der als Opfer häuslicher Gewalt registrierten Personen: 265.942 im Jahr 2024, ein Anstieg von rund 3,8 % im Vergleich zu 2023.

  • Rund 73 % der Opfer sind Frauen.

  • Etwa 171.069 Fälle betrafen Gewalt durch Partner oder Ex-Partner – ein Anstieg von ca. 1,9 % gegenüber dem Vorjahr.

  • Weitere ca. 94.873 Fälle von innerfamiliärer Gewalt (durch Familienmitglieder, die keine Partner sind) wurden registriert, ein Anstieg von ca. 7,3 %.

  • Deutschland erfasst zwar alle Fälle häuslicher Gewalt, es gibt jedoch keine aktuelle konsolidierte öffentliche Statistik zu „Femiziden“ mit der gleichen Klarheit wie in einigen anderen Ländern. Es wird berichtet, dass im Jahr 2023 etwa 360 Frauen von Partnern oder Ex-Partnern getötet wurden (abgeschlossene Fälle von geschlechtsspezifischen Tötungen von Frauen). Für 2024 liegen jedoch noch keine offiziellen vergleichbaren Zahlen vor.

Quelle: Frauenhauskoordinierung, Bundeslagebilder - Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023

Brasilien (2024)

  • Registrierte Femizide: 1.450 Fälle im Jahr 2024, leicht mehr als im Vorjahr.

  • Darüber hinaus wurden ca. 2.485 vorsätzliche Tötungen von Frauen und Körperverletzungen mit Todesfolge gemeldet – zusätzlich zu den Femiziden.

  • Geschlechterbasierte Gewalt im Allgemeinen: ca. 71.892 Fälle von Vergewaltigung von Frauen wurden 2024 registriert. Quelle: Agência Brasil 


Schutz und Hilfe bei Gewalt


In Deutschland gibt es Unterstützungs- und Beratungsstellen für weibliche Gewaltopfer, die rund um die Uhr in mehreren Sprachen erreichbar sind:


BIG Hotline – Anonyme Beratung in Berlin: 030 611 03 00


Frauenhilfetelefon – Anonyme Unterstützung in ganz Deutschland: 116 016


Die Konsularabteilung der brasilianischen Botschaft in Berlin bietet außerdem:

• Fachkundige rechtliche und psychologische Unterstützung;

• Beratung zu lokalen Schutzdiensten und -einrichtungen;

• Konsularische Unterstützung in Fällen von Gewalt oder Schutzbedürftigkeit.


 
 
 

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