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Lernen Sie den neuen Vorstand der Janainas e.V. kennen

Talita Lincoln bleibt im Vorstand, nun zusammen mit Valquiria Ferreira und Julia Lima

von Adriana Meyge


Janainas e.V., ein Verein, der Räume für Austausch, Unterstützung und Entwicklung für migrantische Frauen* in Berlin schafft, freut sich, die Erneuerung seines Vorstands für die kommenden drei Jahre zu feiern.


Der Vorstand von Janainas e.V. (von links nach rechts): Julia Lima, Talita Lincoln und Valquiria Ferreira
Der Vorstand von Janainas e.V. (von links nach rechts): Julia Lima, Talita Lincoln und Valquiria Ferreira

Wir freuen uns sehr, Julia Lima und Valquiria Ferreira im Vorstand willkommen zu heißen und damit unsere Mission weiter zu stärken. Mitgründerin Talita Lincoln bleibt auf ihrem Posten und ergänzt ihre Laufbahn mit der Begeisterung der neuen Vorstandsmitglieder. Als Erzieherin in Berlin, „fast Psychologin“ in Brasilien, queere und migrierte Frau, glaubt Talita an die Kraft der Gemeinschaft, Herausforderungen in Stärken zu verwandeln und gerechtere, einfühlsame und erfolgreiche Wege für alle zu schaffen.

Julia ist Forscherin, Autorin und Pädagogin, Absolventin der Literaturwissenschaften an der Universidade de Sao Paulo (USP) und Masterstudentin an der Freien Universität Berlin mit Schwerpunkte auf Queer-, Gender- und Migrationsstudien. Sie leitet unser Sprachcafé, das Frauen* zusammenbringt, um Deutsch in einem unterstützenden Umfeld zu üben.

Valquiria, bekannt als Val, ist „echte Pernambucanerin [aus dem Bundesstaat Pernambuco im Nordosten Brasiliens], die Menschen liebt“, Mutter von Elis und ausgebildete Exekutivsekretärin. Sie hat bereits als Freiwillige und Projektassistentin bei Janainas mitgearbeitet.

Der neue Vorstand wird sich zunächst auf die Stärkung der Janainas-Community und ihre Nachhaltigkeit konzentrieren. Zu den Herausforderungen gehören Projektfinanzierung, Bürokratie im Vereinswesen und die gerechte Verteilung der Freiwilligenarbeit. Gleichzeitig behalten sie strukturelle Veränderungen im Blick, zu denen sie in der Gesellschaft beitragen möchten.

 

Meine Geschichte mit Janainas

 

TL: Meine Geschichte mit Janainas begann 2018, als ich am Start-Picknick teilnahm, noch als Kollektiv, und die Sandwiches und Speisen verkaufte, die ich zu Beginn meines Lebens in Deutschland zubereitet hatte. Bei diesem bewegenden Treffen wurde ich eingeladen, dem Kollektiv beizutreten und gemeinsam mit anderen Frauen* den Verein 2019 zu gründen. Wir schrieben die Satzung und formten das, was Janainas heute ist.

Seitdem bin ich als Freiwillige aktiv, biete Workshops und Vorträge an und trage zu Methoden und Wegen bei. 2022 trat ich auch in den Vorstand ein, stolz auf diesen kollektiven Weg.

JL: Ich wurde im Sommer 2019 von Talita an Janas [wie der Verein herzlich genannt wird] herangeführt, der sich damals noch in der Gründungsphase befand. Ich identifizierte mich sofort mit seinen Werten und Zielen und besuchte fortan alle Veranstaltungen, die ich konnte. Dieses Treffen war richtig besonders für mich, da ich zu dieser Zeit unbewusst Unterstützung und ein Netzwerk brauchte – das ich hier gefunden habe und weiterhin finde. 2021 wurde ich freiwillige Mitarbeiterin, hauptsächlich für das Schreiben von Texten.


2023 lud mich Evelyne (Leandro, Mitgründerin) ein, Projekte zur Sprachförderung zu konzipieren und zu koordinieren. Seitdem organisiere ich das Sprachcafé Frauen im Gespräch, ein sicherer Ort für brasilianische Frauen*, um Deutsch zu üben. Im Juni 2025 wurde ich in den Vorstand gewählt, eine Rolle, die ich mit großer Freude und vielen Ideen für unsere Mission übernehme.

 

VF: Meine Geschichte begann 2020, als ich mich freiwillig für das Projekt Apoio Social zusammen mit Te (Teresa Bueno) meldete. Ich war für die Dokumentation der Beratungsstunden zuständig, was meinen Blick für die Realität der Migration öffnete. Ich lernte viele stärke Geschichten kennen, die mich als Person bereichert haben. Kurz darauf wurde ich eingeladen, in einer anderen Organisation zu arbeiten, blieb aber immer Freiwillige bei Janainas und nahm nach Möglichkeit an Aktivitäten teil.

Eines Samstags lud mich Evelyne ein, als Assistentin beim Projekt FiM-Frauenpower in Mitte zu arbeiten. Ich nahm das Angebot sofort an, ohne genau zu wissen, worum es ging oder welche Vergütung es geben würde – ich konnte nur „ja“ sagen. Diese transformative Erfahrung dauerte über zwei Jahre und gab mir das Vertrauen, neue Herausforderungen anzunehmen. Heute bin ich keine Mitarbeiterin mehr, aber weiterhin Freiwillige, weil ich an die transformative Kraft von Frauen* glaube, die andere Frauen* durch Zuneigung und Unterstützung begleiten. Das ist unser Weg.

 

Was ich zu Janainas beitrage

 

TL: Ich bringe meine Erfahrung als eine Janaina von Anfang an ein. Ich habe gelernt, mich im Spiegel anderer Frauen* zu sehen und meine eigenen Stärken zu erkennen und zu stärken. Diese Erfahrung hat mir mehr Selbstvertrauen gegeben und mir geholfen, meinen eigenen Platz einzunehmen.


Außerdem bringe ich meine Erfahrungen als Pädagogin, Migrantin und queere Frau in Berlin sowie meine psychologische Sichtweise ein, die mir hilft, Konflikte zu moderieren und Räume des Zuhörens und der Fürsorge zu schaffen. All dies fließt in meine Arbeit bei Janainas ein, stets mit dem Ziel, die Gemeinschaft zu stärken.

 

JL: Ich glaube, dass ich aktiv und empathisch zuhören kann und die Fähigkeit habe, auch für die schwierigsten Probleme Lösungen zu finden. Dies ermöglicht mir eine kollaborative, kreative und organisierte Arbeitsweise. Meine Forschungserfahrung erlaubt es mir außerdem, akademische und wissenschaftliche Konzepte (immer kritisch, intersektional und dekolonial!) in die Methoden und das Wissen einfließen zu lassen, die uns leiten.

 

VF: Nach meiner Erfahrung als Freiwillige und Mitarbeiterin glaube ich, dass ich in den verschiedenen Bereichen, in denen Janainas tätig ist, beitragen kann. Meine Erfahrungen, die für mich so bereichernd waren, zusammen mit meinen Vorstandskolleginnen und der starken Unterstützung der Frauen* in unserem Netzwerk, können helfen, neue Möglichkeiten für den Verein zu schaffen.

 

Träume für die Zukunft

 

TL: Von Anfang an träumten wir davon, dass Janainas zu einem Bildungsinstitut wird, mit Räumlichkeiten wie einer „Kita Janainas“ oder einem Gemeinschaftszentrum, das brasilianische Frauen* und ihre Familien in Berlin ganzheitlich unterstützt. Dieser Traum bleibt stark, weil wir glauben, dass Janainas unsere Art ist, Alternativen zum Patriarchat zu schaffen und sensiblere, gerechtere und prosperierende Lebensweisen für alle zu bauen. Es ist ein großer Traum, aber manchmal ist es gut, groß zu träumen!

 

JL:  Ich träume groß: vom Ende des Patriarchats, des Kapitalismus und der tief verwurzelten rassistischen, binären und kolonialen Strukturen, die uns umgeben. Ich sehe in der Janainas-Gemeinschaft, mit ihren Mitarbeiterinnen, Freiwilligen und Teilnehmerinnen, ein enormes Potenzial, zu diesem Wandel beizutragen. Unsere Arbeit in den kommenden Jahren wird darauf abzielen, unsere Wünsche (und unseren Ärger!) zu organisieren, Ressourcen zu vervielfältigen und Wissen zu verbreiten, damit alle Frauen* Zugang zu Werkzeugen haben, die ein freieres, blühendes und glückliches Leben ermöglichen.

 

VF: Ich hoffe, dass wir einen festen Sitz haben, dass alle Projekte – die im Leben vieler Frauen* so wichtig sind finanziert werden, und dass wir weiterhin einen Unterschied im Leben vieler Menschen machen können.

 

Herausforderungen und Wege

 

TL: Zu den größten Herausforderungen gehören Bürokratie, die Suche nach Finanzierung und das Gleichgewicht zwischen Freiwilligenarbeit und Selbstfürsorge. Wir wollen Janainas stärken, ohne die Zeit oder Energie der Menschen auszubeuten, die diesen Raum aufbauen. Unsere Priorität ist es, das „Haus“ neu zu strukturieren, damit wir die Gemeinschaft weiterhin verantwortungsvoll, mit Selbstfürsorge und Balance unterstützen können. Auf diese Weise wird die Fürsorge, die wir vertreten, auch innerhalb des Vereins praktisch umgesetzt.

 

JL: Ich glaube, dass die Bewältigung der Herausforderungen, denen wir als migrierte Frauen* begegnen, nur kollektiv möglich ist. Eine Priorität dieses neuen Vorstands ist es, immer mehr Begegnungen, Austausche, Reflexionen und sichere Räume für Zuhören, Unterstützung und Entwicklung zu fördern – stets strukturiert, verantwortlich und liebevoll.

 

VF: Heute glaube ich, dass berufliche Wiedereingliederung nach wie vor eine große Herausforderung für migrierte Frauen* in Deutschland darstellt. Die Fähigkeit, in einer neuen Sprache zu arbeiten, wird immer eine Herausforderung sein. Janainas lädt Frauen* jedoch ein, Bildungswege zu entdecken, ihre eigenen beruflichen Erfahrungen wertzuschätzen und ihr Selbstkenntnis zu stärken, wodurch ihre Selbstvertrauen wächst.

 

 
 
 

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